Ruhrtriennale 09-11

Hintergrundinformationen zur Triennale

Die Ruhrtriennale folgt ihrem Anspruch auf permanente Erneuerung durch die Wahl des Musiktheaterregisseurs Willy Decker zum dritten Intendanten von 2009-2011.

Der bekennende Buddhist ist der erste Festivalleiter, der auch eigene Inszenierungen zeigt. Wie von Hand geschrieben tauchen das Wort Urmomente und ein wie von einem Zen-Meister gemaltes Logo bei der Ruhrtriennale auf. Decker stellt den drei Jahren jeweils ein Wort voran: Aufbruch – Wanderung – Ankunft. Aufbruch sinnt dem Judentum nach, die Wanderung dem Islam und die Ankunft dem Buddhismus.

In den von Spiritualität begleiteten Jahren 2009-2011 erscheint manches fern und unbekannt: Derwische, Rituale und Zeremonien, die Mystik der Sufi. Der Aufbruch gelingt Willy Decker zum Start des Festivals 2009 mit seiner Inszenierung von Arnold Schönbergs Moses und Aron in der Jahrhunderthalle Bochum unter Mitwirkung von Chorwerk Ruhr und den Bochumer Symphonikern. Die Leidensgeschichte des Juden Hiob nach Josef Roth gehört sicherlich zu den schönsten Inszenierungen von Regisseur Johan Simons.

In Dritte Generation thematisieren zehn junge Spieler:innen aus Deutschland, Israel und Palästina ihre Herkünfte. Yael Ronen inszeniert sie sparsam und direkt. Ein besonderes Konzert stellt Jordi Savall für die Ruhrtriennale mit jüdischen und palästinensischen Musiker:innen und Texten über die dramatische Geschichte einer besonderen Stadt zusammen: Jerusalem. Die Stadt der zwei Frieden. In der Maschinenhalle Zweckel Gladbeck ist Sing für mich, Tod – ein Ritual für den Komponisten Claude Vivier zu erleben. Viviers Leben und Werk kreiste um Einsamkeit, Angst und um die Suche nach Liebe. Ein fiktives Land in weiter Ferne, fern jeder Zeit – das ist Autland.

In diesem Musiktheaterstück trifft Johannes Ockeghems Kanon für 36 Stimmer aus dem 15. Jahrhundert auf Musik der Jetztzeit von Sergej Newski. Von der Ordnung zum Chaos zur Reizüberflutung.

Quelle: RUHRTRIENNALE