AUFZEICHNUNGEN AUS DEM KELLERLOCH
DAS PUBLIKUM IST EINGELADEN, SICH IN DER MISCHANLAGE ESSEN SCHRITT FÜR SCHRITT DEN WEG IN DAS »KELLERLOCH« ZU BAHNEN, UM SCHLIESSLICH BEI TEE UND WODKA DEM FURIOSEN MONOLOG BEIZUWOHNEN.
ÜBER DIE PRODUKTION
OPER IN DREI AKTEN
Libretto vom Komponisten Leoš Janáček nach Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Aufzeichnungen aus einem Totenhaus
Ein Mensch, verbittert und von höchster Intelligenz, erklärt seine Unabhängigkeit vom Lauf der Dinge. Sein übersteigertes, feinnerviges Bewusstsein vom Zustand der Welt hat ihn zum Untätigen werden lassen. Verzweifelt, komisch, schmerzhaft und voller Widersprüche erkennen wir in ihm einen Repräsentanten unserer Zeit. Nina Hoss steigt in den Gedankenfluss von Dostojewskis psychologischen Meisterwerk ein und folgt den kreisenden und hakenschlagenden Sätzen in die Tiefen seines humanen Pessimismus. Wie kaum ein anderer Schriftsteller hat Fjodor Dostojewski die Not des Menschen, seine vergebliche Suche nach sich selbst beschrieben. Gleich zweimal begegnen wir diesem Autor im diesjährigen Festival: in der Vorlage für Leoš Janáčeks Oper Aus einem Totenhaus und in dieser frühen Erzählung, die die Hauptphase seines Schaffens einläutet und in der sich der ganze philosophische Problemhorizont seiner fünf großen Romane bereits ankündigt.
Fjodor Dostojewskis Modernität findet sich in den wesentlichen Fragen, die er stellt: nach der Freiheit des Menschen, nach Erkenntnis, nach dem Leben, dem Tod, dem Wesen des Schönen, der Möglichkeit des Glaubens, dem Vertrauen auf den Fortschritt, durch welches sich mit der Hoffnung verbindet, der Mensch begänne gut zu handeln, wenn er über seine wahren Interessen aufgeklärt sei. … mehr…
2023
- Eine Produktion der Ruhrtriennale.
- Autor Fjodor Dostojewski
- Regie Barbara Frey
- Bühne, Kostüme Bettina Meyer
- Sound Design, Komposition Alex Silva
- Licht Design Ulrich Schneider
- Dramaturgie Judith Gerstenberg
- Bühnenbildassistenz Samuel Herger
- Regieassistenz Mechthild Harnischmacher
- Maske: Pia Norberg
- Mit Nina Hoss
Impressionen
All photographs: © Matthias Horn, Ruhrtriennale 2023